Ehrenmal Friedhof Weinheim
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen die Entstehungsgeschichte des Weinheimer Ehrenmals aufzeigen. Hierrüber gibt es eine Menge Dokumente,
Von der Idee bis zur Umsetzung, Ebenso werden Sie hier alle Namen der gefallenen Weinheimer Bürgerinnen und Bürger der beiden großen
Weltkriege nachlesen können.
Gefallene 1914 - 1918 (Meldezettel der Angehörigen)
Gefallene A
Gefallene 1939 -1945 (Meldezettel der Angehörigen)
Gefallene B
Gefallene D
Gefallene E
Gefallene F
Gefallene G
Gefallene H
Gefallene K
Gefallene L
Gefallene M
Gefallene N
Gefallene O
Gefallene R
Gefallene S
Gefallene V
Gefallene W
Gefallene A
Gefallene B
Gefallene C
Gefallene D
Gefallene F
Gefallene G
Gefallene H
Gefallene K
Gefallene L
Gefallene M
Gefallene N
Gefallene P
Gefallene R
Gefallene S
Gefallene W
Chronologie
Planzeichnungen
Feierliche Einweihung des Ehrenmals am 28. Oktober 1956
Gefallene 1914 -1918 (nach Kriegsjahren)
Gefallene 1939
Gefallene 1915
Gefallene 1916
Gefallene 1917
Gefallene 1940
Gefallene 1941
Gefallene 1942
Gefallene 1943
Gefallene 1944
Gefallene 1914
Gefallene 1918
Gefallene 1945
Vermisste 1942
Vermisste 1943
Vermisste 1944
Vermisste 1945
Gefallene und Vermisste 1939 -1945 (nach Kriegsjahren)
Rede des Ortsbürgermeisters Göttelmann anlässlich der Einweihung des
Ehrenmals auf dem Friedhof Weinheim am 28.Oktober 1956
Übertragen aus einem handschriftlichen Redemanuskript von Martina Loos
Herr Landrat, hochwerte Pfarrherren, verehrte liebe Angehörige unserer Gefallen,
Kriegsversehrten, werte Teilnehmer an dieser Feierstunde.
Vor Jahren anlässlich der Begrüßung unseres Herrn Weber und in Gedenken an die
nicht Wiedergekommenen konnten wir ihnen am gleichen Ort das folgende sagen:
„An dieser Stelle wird dereinst erstehen ein Mahnmal, das tragen wird die Namen der
Gefallenen und Vermissten als Erinnerung an die letzte Zeit und als friedliche
Verpflichtung an die kommenden Geschlechter“.
Diese Stunde erleben wir heute.
An diesem Oktobersonntag sind wir auf unserem Gottesacker zusammen gekommen,
um das Mahn- und Ehrenmal für 653 Kriegsopfer aus zwei Weltkriegen 1914-18 und
1939-45 feierlich in unsere Obhut zu übernehmen.
Dabei wissen wir, dass eine Mutter, die ihren Sohn verloren hat, eine Frau, die ihren
Lebenskameraden nicht wiederkommen sah, Kinder, die ihren Vater vermissten, kein
Ehrenmal benötigen. Die Stunde des bitteren Verlustes ist unauslöschlich in ihren
Herzen und ihren Seelen in der Familie begraben.
Aber wir, aus deren Mitte sie kamen, die mit uns die Jagend teilten, gemeinsam die
Schule besuchten, den Beruf ergriffen, zu den Waffen gerufen wurden, die kämpften
und fielen in Erfüllung ihrer soldatischen Pflichten für Familie, Haus, Hof und Vaterland,
für sie haben wir dieses Mal in kameradschaftlicher Verbundenheit errichtet.
Wie viel wertvolles Menschenleben in den besten Jahren wurde ausgelöscht, wie viel
Familienglück und Lebenshoffnungen sind zerstört worden.
Wir nehmen Anteil an dem Schweren. Wir tragen mit an dem Leid und dem Verlust.
Es sind die Opfer der Kriegsfurie die über die Menschheit raste. Über 6 Millionen in
Deutschland, begraben in 52 Ländern, über 55 Millionen auf den Schlachtfeldern. Das
seelische Leid, die vernichteten Sachwerte, die ins Unermessliche gehen, seien nur
der Vollständigkeit halber erwähnt.
Das ist die Bilanz des zweiten Weltkriegs. Das nicht erfüllte Leben der 1,2 Millionen
Kriegsveteranen klagt an. Die 1,5 Millionen Kriegswaisen verpflichten uns. Die 1,6
Millionen Kriegsversehrte und 6500 Kriegsblinde aber warnen.
Noch ein anderes aber ist es, weshalb wir dies Monument errichten:
Die Mehrheit der Menschen, die auf dieser Erde wohnen, davon sind wir überzeugt, sie
wollen in Ruhe und Frieden und Freiheit ihrer Arbeit nachgehen. Wollen Kinder
geborgen wissen in der Obhut friedlichen Lebens und Aufbauen, auf das sie nicht
wieder in die zerstörende Gewalt einer Kriegsmaschinerie geraten müssen.
Denn bei der ungeheuren Entwicklung auf allen Gebieten der Technik, der
Wissenschaft, der atomaren Gewalt würde es bei dem Ausbruch eines dritten
Weltkrieges keine Sieger und Besiegten geben, sondern nur Vernichtung.
Wir hoffen, dass alle immer wiederkehrenden Differenzen unter den Völkern nicht mit
Gewalt, sondern mit den Worten des Geistes, des Ausgleichs, der Verständigung und
der Vernunft gelöst werden.
Darum ist das Blut unserer Kriegsopfer nicht umsonst geflossen. Sie sind die
Wegbereiter eines neuen Zeitabschnitts. Weil wir das glauben, haben wir die 153
Namen in diesen Odenwälder Granit gemeißelt, als die Märtyrer einer vielleicht
besseren, würdevolleren Zukunft.
An den Fronten fielen, in den Lazaretten verstarben, durch Bombenangriffe und
andere Kriegseinwirkungen büßten ihr Leben ein oder wurden vermisst folgende
Söhne und Töchter unserer Heimatgemeinde:
Anmerkung: Nun wurden die Namen der 153 Opfer verlesen
Zu ihrem Gedächtnis sammeln wir uns zum Gebet des Herrn:
Unser Vater in dem Himmel
Dein Name werde geheiligt
Dein Heil komme
Dein Wille geschehe im Himmel also auch auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
Auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
Sondern erlöse uns von dem Übel
Dein Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit
Herrgott lass sie ruhen in fremder und in heimischer Erde.
Lass sie ruhen in Frieden
Amen
An den Allmächtigen aber richten wir auch heute die Fürbitte, das er die Staatsmänner
dieser irdischen Welt dazu bringen möge, von dem ernste Wille die ihnen anvertrauten
Völker zur Verständigung zu führen, auf das nicht wieder solche Opfer gebracht
werden müssen. Auf das sich erfülle das Wort des Propheten Jesaja, wo er sagte:
„Die Schwerter werden zu Pflugscharen und ihre Speere sollen zu Sicheln geformt
werden. Nicht mehr wird Volk gegen Volk aufstehen und es soll Frieden sein unter den
Menschen“.
Das Ehrenmal 2019
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